vom 27.09.-30.09.2008
Endlich Herbstferien, das wünschten sich die jungen Delphine des Kanu-Club Siegburg, um wieder neue Abenteuer zu erleben. Am Vortag hatten wir routinemäßig unsere Boote, Zelte und was alles dazu gehört schon verladen. Am Abfahrtstag brachten dann die Eltern pünktlich ihre Kinder, die schon ungeduldig waren, bis wir gegen 10.00 Uhr endlich abfuhren. Nach mehrmaliger Rast erreichten wir dann nach ca. 10 Stunden unser Ziel.
Trotz der Dunkelheit hatten wir bei Standlicht unsere Zelte aufgebaut. Die Bootshausräume hatte man uns zur Nutzung zu Verfügung gestellt. Dort bereiteten wir uns sofort unser Abendessen zu. Vorräte hatten wir ja ausreichend mitgenommen. Anschließend setzten wir uns zusammen, um für den kommenden Tag unsere Tour zu besprechen. Auch war ein Mitglied des Clubs anwesend, der uns über die Befahrensregeln in Kenntnis setzte.
Gleich nach dem Frühstück war unsere Jugend sehr emsig, um rasch aufs Wasser zu kommen. Erstmals herrschte ein Durcheinander, was gleich beigelegt war, als Guido, unser Jugendwart nunmehr die Verhaltensregeln auf dem Wasser erklärte. Am Yachthafen war dann unsere Einstiegsstelle. Und jetzt geht´s ab aufs Wasser.
Wir sind bis zu den Hafenbecken von Wismar gepaddelt und haben dort unsere Runden gedreht. Viele Spaziergänger blieben an der Kaimauer stehen, und schauten uns interessiert zu, als wir an ihnen vorbei paddelten. Danach steuerten wir die bis zu 4 Meter hohe Seebrücke an, wo Guido mit einigen mutigen Jugendlichen die Boote hochzog und diese als Sprungschanze nutzten. Es war ein riesiger Spaß. Hiermit endete der erste Tag des Abenteuers. Nun freuten sich alle auf das Abendessen, welches Kerstin uns zubereitete. Benny half ihr dabei.
Für den zweiten Tag planten wir eine Fahrt zur Insel Poel. Dort in der Nähe sollte es, wie wir erfahren hatten, ein Betonschiff geben. Wir freuten uns schon auf den kommenden Tag, um wieder in See zu stechen. Am Morgen nach dem Frühstück ging es dann los. Das Wetter spielte Gottseidank mit. Diesmal verlief die Fahrt geradeaus mitten auf die See. Wir hatten ziemlichen Wellengang. Schwierigkeiten hatten wir dadurch nicht. Vor uns fuhr Ute, eine unserer Betreuerinnen. Unvorhergesehen kenterte sie plötzlich. Auf Guidos Veranlassung bildeten wir eine Bootsbrücke, die eine Rettungsinsel darstellte. Ute konnte sich somit auf den Canadier hochziehen. Kevin stieg aus seinem Boot aus und balancierte bis zum Bug, von wo aus er das gekenterte Boot mit Guidos Hilfe des Wassers entleerte. Ute konnte wieder einsteigen und wir setzten unsere Fahrt in Richtung der Insel Poel fort.
Nach geraumer Zeit, erreichten wir das vor der Bucht „gestrandete“ Betonschiff. Das Wasser war dort so niedrig, dass wir an einigen Stellen auf Schlick auffuhren. Die Kinder verließen ihre Boote und tollten begeistert herum. Das Anlanden ans Ufer war reichlich mühsam, denn wir mussten mit unseren Händen unsere Boote vorwärts bewegen, denn wir hatten keinen Handbreit Wasser mehr unterm Kiel. An Land angekommen, fand Marcel am Ufer einen Rettungsring mit der Aufschrift „Seebrücke Wismar“. Wir beschlossen diesen am nächsten Tag bei der Wasserschutzpolizei im Hafen abzuliefern. Die Zeit an Land verfloss wie im Fluge. Wegen des aufkommenden starken Gegenwindes war eine Rückfahrt den Kindern nicht zumutbar. Guido machte daher folgenden Vorschlag, dass er, Ralf, Ute und Thea im Canadier zum Yachthafen zurück paddeln, um mit unseren Autos und Bootshänger die „Gestrandeten“, abzuholen . In der Tat, machten wir dies auch, es klappte alles wunderbar.
Nach diesem Abenteuer hatten alle einen großen Hunger. Die Jugendlichen eroberten sofort die Küche. Sie bereiteten das Abendessen vor. Wir Erwachsenen hatten diesmal „Zutrittsverbot“. Auch einmal schön, uns bedienen zulassen. Nach dem Abwasch beteiligten wir uns gemeinsam in der Runde an den von Guido erdachten Spiele, was eine tolle Unterhaltung war.
Am dritten Tag konnten wir nicht in See stechen, da das Wetter umgeschlagen war. Ein starker Wind fegte von Land her über die See, sodass sich das Wasser immer mehr vom Ufer entfernte. An Paddeln war daher nicht zu denken.. Wir machten uns stattdessen auf den Weg in die Stadt Wismar, um diese zu besichtigen. Wir teilten uns in zwei Gruppen. Drei Stunden mussten reichen, um uns am verabredeten Ort zu treffen. Die jüngeren Kinder gingen mit uns Erwachsenen, auch Marcel, denn er wollte ja sein Fundstück, „den Rettungsring“, bei der Wasserschutzpolizei im Hafen abliefern. Die Wasserschutzpolizisten bedankten sich und notierten sich Name und Adresse von Marcel, dem Finder.
Anschließend promenierten wir am Hafen, kauften uns Backfisch mit Brötchen, dass heißhungrig gegessen wurde. Auch die gefiederten Gäste lauerten schon darauf, einen Bissen zu erhaschen. Dann machten wir anschließen einen Stadtbummel, es gab interessante Gebäude zu besichtigen, anschließend kehrten wir in ein Cafe ein, was sehr zum Wohle der Kinder entsprach. Sie langten kräftig zu, was sie bestellt hatten.
Anschließend hatten die Kinder das Bedürfnis, sich noch einige Kleinigkeiten einzukaufen. Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg. Pünktlich trafen wir an dem vereinbarten Ort ein. Alle waren pünktlich. Die zu müde waren fuhren mit dem Bus. Wir und einige Kinder gingen den gleichen Weg wieder zurück zum Zeltplatz.
Horst und Thea promenierten dann noch am Yachthafen und kamen mit einem Seemann ins Gespräch. Aufgrund des starken vom Land her wehenden Windes, war das Wasser vom Ufer weit zurückgewichen. Die Aussicht auf besseres Wetter war im Augenblick auszuschließen. Darum planten wir für den kommenden Tag das Hallenbad in Wismar aufzusuchen.
Eine gute Idee, dass machen wir. Das Freizeitbad „Wonnemar“ hatte viel zu bieten. Wir waren dadurch alle entschädigt. Wellenbecken, das Außenbecken mit Strömungskanal und vor allem die vielen Rutschen machten uns allen einen großen Spaß. Selbst ich hatte Freude, den Kindern zu Gefallen, den Spaß mit zu erleben. Es hat mir auch gut getan, um fit zu bleiben. Wir merkten gar nicht wie schnell die Zeit verging, vier Stunden hatten wir uns dort getummelt und wären am liebsten noch länger geblieben. Frohgelaunt fuhren wir wieder zum Zeltplatz und die Jugend ließ das Erlebte noch einmal Revue passieren.
Nun meldete sich auch der Hunger, man hörte bei allen ja schon die Mägen knurren. Nun musste erst einmal die Mahlzeit zum Abend gekocht werden, wobei die Jugendlichen wieder emsig dabei waren. Horst und Ute kümmerten sich später um den Abwasch.
Als wir nach dem Abendessen unsere Säuberungsaktion beendet hatten, setzen wir uns dann gemütlich zusammen um für den letzen Tag zu überlegen, was noch unternommen werden konnte. An Paddeln war nicht mehr zu denken, da der Wind sich noch nicht gelegt hatte. Spontan wurde die Idee des Drachen- fliegen aufgenommen. Es wurden für die Kinder Drachen eingekauft und verteilt
Auf dem Vereinsgelände wollte der Aufstieg der Drachen nicht so recht gelingen, da der Wind wegen der Gebäude, Zelten und Bäume eher abgehalten wurde. Daher zogen wir an die See. Mit Stiefeln und Wasserschuhen, wer welche hatte, zogen die Kinder dann los. Tatsächlich hatte man hier Glück, auf offenem Gelände die Drachen fliegen zu lassen.
Mit diesem Spiel waren alle mit viel Ausdauer bis zur anbrechenden Dunkelheit beschäftigt. Der Abschied nahte, es musste für die Abreise alle Vorbereitungen getroffen werden. Das Bootshaus, die Toiletten- und Waschanlage wurde gereinigt, so wie wir es betreten haben. Die Jugendlichen und Kinder waren mit daran beteiligt. Zufrieden mit unserer Arbeit machten wir uns ans Packen und fuhren wieder gemeinsam zurück nach Hause.
Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen erlebt haben.